Nachbericht (Juni 2020) von Martin Reis
Gerade in Zeiten, wo gemeinsame Veranstaltungen nicht so gut möglich sind, wirkt der Blick zurück positiv und motivierend. Im RSC Eifelland Mayen unternimmt Organisator Thomas Eggen zusammen mit allen Beteiligten aktuell alles Notwendige, um eine ordnungsgemäße Tour auch im Sommer 2020 durchführen zu können. Doch noch fehlte auch der Rückblick auf die 20. Sommertour des Vereins, der die Radsportler in den Nordschwarzwald führte.
Bei der traditionellen Sommertour stand zuletzt nicht nur ein „großer Fluss“, sondern gleich mehrere kürzere Fließgewässer auf dem Programm. Die RSCler starteten unmittelbar an der Nagoldquelle um über Altensteig, Calw und Bad Liebenzell dem Fluss bis zu seiner Mündung in die Enz in der Goldstadt Pforzheim zu folgen. Fast in die direkte Gegenrichtung wandte man sich am Folgetag, um das Tal der Enz aufwärts unter die Räder zu nehmen. Es galt also einiges an Höhenmetern zu erklettern. Beim größten „Sprung“ bedienten sich die Radler in Bad Wildbad aber der Standseilbahn – angesichts von rund 40% durchschnittlicher Steigung wohl eine kluge Entscheidung. Oben angekommen nutzte die Gruppe die Gelegenheit, in luftiger Höhe dem Baumwipfelpfad bis zum markanten Aussichtsturm zu folgen und dann in Schussfahrt mit der Spiralrutsche wieder nach unten zu rasen. Der weitere Tagesverlauf bot „Schwarzwald pur“, zunächst kulinarisch bei der Einkehr in der „Grünen Hütte“ mit Maultaschen, Spätzle und Heidelbeerpfannkuchen. Derart gestärkt bewunderten die Eifelländer die Fernsicht über die riesigen Nadelwaldbestände vom knapp 1000 m hoch gelegenen Hohlohturm genauso, wie die idyllischen Landschaftsbilder von den Holzstegen des Wildsee-Hochmoors. Auf der Hochebene konnte man Geschwindigkeit in Richtung Tagesziel Baiersbronn aufnehmen – eine gute Einstimmung auf die actionreiche Abfahrt mit sogenannten „Mountaincarts“ über die mit Steinen und Hindernissen gespickte steilste Skipiste des Schwarzwaldes.
Um den ein oder anderen blauen Fleck reicher begann die nächste Etappe mit einer schweren Bergwertung hinauf nach Freudenstadt. Damit konnten die Höhenmeter für Tag Drei allerdings schon weitgehend abgehakt werden. Es galt entlang des nächsten Flusses wieder an Höhe zu verlieren. Vom Kinzigursprung folgten die Mayener dem schön und flüssig zu fahrenden Flößerpfad bis zur Klosterbrauerei in Alpirsbach. Ein Stück der „besten Schwarzwälder Kirschtorte“ in Schiltach, eine rasante Fahrt mit der Sommerrodelbahn bei Hausach und ein spontaner Stopp beim Helferfest des Gengenbacher Karnevalsvereins unterbrachen kurzweilig den Weg ins Tagesziel Offenburg. Die abendliche Stärkung nebst Brauereiführung entließ die RSCler motiviert ins Rheintal, wo hundert Kilometer über Baden-Baden, Rastatt und Ettlingen in die Fächerstadt Karlsruhe allerdings ohne größere Schwierigkeiten blieben. Der letzte Abend lud traditionell noch einmal zu ausgiebigem Bekunden der Freude über das Erlebte ein – unter Zuhilfenahme regionaler Getränkevariationen. Da kam die abschließende Ausrolltour rheinabwärts gerade recht, ein erholsamer morgendlicher Badehalt in der Lingenfelder Altrheinlandschaft inklusive. Dem letzten Kommando in der WhatsApp-Gruppe folgend „Der Bus steht direkt unter der Boing 747“ suchten einige verzweifelt nach dem nächsten Flughafen. Zur Freude der Organisatoren Thomas Eggen und Gerhard Müller fanden letztlich aber doch alle das Ziel am Technikmuseum in Speyer. Der Dank der Tourteilnehmer um den RSC-Vorsitzenden Martin Reis war ihnen gewiss: „Die hervorragende und detaillierte Planung führt uns jedes Jahr an so viele tolle Orte, das macht einfach Spaß. Vielen Dank an die Organisatoren und alle Helfer!“
Erlebnisbericht von Arne Büttner
„Boah ist das heiß! Was würde ich jetzt für einen Regenschauer geben…“ dachte ich als ich zum Roßbrand hinauf pedalierte und mir der Schweiß nur so aufs Oberrohr tropfte. Keine 24h später sollte ich mich in die senkende Hitze zurücksehnen… aber fangen wir vorne an.
Ende Juli tat sich für Michael Henn und mich spontan ein Zeitfenster für ein verlängertes Wochenende in den Alpen auf. Da wir aufgrund mangelnder Vorbereitungszeit wenig planen konnten und ich schon letztes Jahr gute Erfahrungen mit dem Stoneman Trail Konzept sammeln konnte, entschlossen wir uns den Ableger in Österreich in Angriff zu nehmen.
Der Stoneman Trail Taurista führt einen über 123 km und 4.500 Höhenmeter durch die schönen Salzburger Schieferalpen. Je nach Gusto kann die Strecke in 1, 2 oder 3 Tagesetappen bewältigt werden. Da wir Bergwelt und Almhütten ausgiebig genießen wollten, entschieden wir uns für die dreitägige Bronze-Variante.
Entgegen dem üblichen Ausgangspunkt in Flachau, verlegten wir unseren Start nach Wagrain. Durch die langen Staus bei der Anreise starteten wir mit deutlicher Verspätung und mussten uns in der prallen Mittagsonnen die ersten Berghänge zur Edelweißalm herauf quälen. Nach dem Stanzen des ersten Check Points ging es von der Alm über schottrige Forstwege hinab ins Tal. Dort konnten wir uns auf dem Radweg bis nach Altenmarkt im Pongau erstmal einrollen, bevor es in den längsten Anstieg des Tages ging. Der Roßbrand (1.770 m) empfing uns mit steilen Rampen in bester Südhanglage. Die Sonne knallte nur so auf uns herunter. Das Ganze endete in der ersten Schiebpassage auf der wir über sehr steile, mit gröbsten Wurzeln durchsetzen Wanderwegen, ca. 1 km lang die Räder tragen durften (Zur Erklärung: der Stone Man Taurista enthält drei Schiebepassagen, die Aufgrund des Geländes nicht fahrbar sind). Da auch hier die Sonne erbarmungslos zuschlug, kamen uns die Gebirgsbäche zur Abkühlung gerade recht.
Etwas ernüchtert über die Bedingungen und die lange Schiebestrecke kamen wir endlich auf dem Gipfelplateau an. Das beindruckende 360°-Panorama mit Blick auf das Dachsteinmassiv machte den langen Anstieg und die Enttäuschung über die geschlossene Almhütte schnell wett. In der anschließenden Abfahrt durften wir auch endlich die ersten Single Trails unter die Räder nehmen, die sich durch wunderschöne mit Kiefern durchsetze Almwiesen zogen. Nach kurzer Rast in der Schnapsbrennerei ging es weiter ins Tal nach Mandling, wo wir nochmal die Kräfte mobilisierten für den letzten ca. 4 km langen Anstieg. Danach erreicht wir sicher über eine kurze Abfahrt unser Etappen Ziel in Forstau.
Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Obernhütte. Von Forstau führt der Trail über 14 km und 1.300 hm auf den höchsten Punkt der Tour hinauf. Dabei sind die letzten 4 km zur Obernhütte mit 12,5% durchschnittlicher Steigung besonders fordernd. Erschwerend kam der sehr grobe, felsige Untergrund hinzu. Glücklich erreichten wir noch im Sonnenschein die Obernhütte zur Mittagsrast. Weiter ging es in Richtung Passhöhe (2.250 m), die man auf den letzten Hundertmetern wieder über eine steile, felsige Schiebepassage erreicht. Hier überraschte uns dann ein erstklassiges Sommergewitter. Der zunächst langsam einsetzende Nieselregen verwandelte sich schnell in Bindfäden. Nass bis auf die Haut wurde die Situation durch die um uns herum einschlagenden Blitze immer bedrohlicher, weshalb wir in Eile die Passhöhe überquerten und uns auf die Abfahrt begaben. Die Trails hatten sich in der Zwischenzeit in Sturzbäche verwandelt. Wie auf der Wildwasserbahn kämpften wir uns in Richtung Tal. Kurz darauf vervollständigte der einsetzende Hagel das echte Berggewittererlebnis. Angekommen in Obertauern suchten wir völlig ausgekühlt erstmal das nächste Café auf, um uns wieder aufzuwärmen.
Glücklicherweise kam kurz darauf wieder die Sonne heraus und wir konnten die Abfahrt zum Tour Highlight, dem Johannesfall, über „flowige“ Single Trails genießen. Danach ging es über schöne Radwege weiter das Tal hinunter. Die letzten Kilometer hinauf zum Sattelbauer wurden nochmal lang, da die Beine von den bezwungen Höhenmetern bereits müde waren und die herannahende Unterwetterfront nichts Gutes verheißen ließ. Mit Einsetzten der ersten Regentropfen erreichten wir die Almwirtschaft, in der wir das nächste Gewitter abwarteten. Am Abend erreichten wir dann nach 60 km unserer Etappenziel Flachau. Hier gerieten wir auf dem Weg zum Restaurant in den Festzug der ortsansässigen Traditionsvereine, die zum zünftigen Dorffest luden.
Am letzten Tag ging es dann nochmal 900 Höhenmeter von Flachau hinauf zum Grießenkar. Oben angekommen wartete neben dem letzten Checkpoint ein weiteres Tour Highlight mit der Abfahrt durch den Bike Park Wagrain. Hier kann auf speziell für Mountainbiker angelegt Wegen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden die Fahrtechnik unterbeweis gestellt werden. Wir kamen sicher und zufrieden an unserem Ausgangspunt an, um die staureiche Heimreise anzutreten.
Ich kann den Stoneman Taurista jedem ambitionierten Mountainbiker empfehlen. Wer aber abfahrtsorientierte Abenteuer mit großen Single Trail Anteil sucht, der fährt besser in den Bike Park. Die teilweise doch langen Verbindungsstücke über Wald- und Radwege sind eher etwas für Tourenfahrer. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Abfahrten technisch sehr anspruchsvoll sind und eine fortgeschrittene Fahrtechnik erfordern.
"Mein erstes Mal"
Erlebnisbericht von Arne Büttner
Wenn man seit über 18 Jahren Mitglied im Radsportverein ist, Straßen und Trails in verschiedensten Regionen und Ländern unter die Räder genommen hat, wird es irgendwann Zeit für das erste Mal. Zum ersten Mal, an nur einem Tag, mehr als 200 km mit dem Fahrrad fahren. Ein Marathon, das war mein Ziel für 2019.
Doch wie das so ist, wenn man etwas so lange vor sich herschiebt, wächst die Hürde im Kopf mit der Zeit. Daher hatte ich großen Respekt vor dieser Herausforderung und wollte mich mit der Teilnahme an einer besonderen Veranstaltung motivieren. Nach längerem Recherchieren und Grübeln fiel die Wahl auf Mendig – Budel, eine Veranstaltung gleich vor der Haustür. Zwar ist die Strecke mit 245 km und knapp 3000 Höhenmeter sicher nicht die leichteste Aufnahmeprüfung in den Club der Marathonis, aber durch den Fernfahrtcharakter, die tolle Streckenführung und die hervorragende Organisation ein sehr lohnendes Ziel. Dabei geht es von Mendig einmal quer durch die Eifel bis über die niederländische Grenze nach Budel.
Allzu entschlossen verfolgte ich mein Ziel dann doch nicht. Zweifel über die ausreichende Ausdauer, verschoben die Anmeldung auf 4 Tage vor den Start. Ausschlaggebend für die positive Entscheidung war die Unterstützung meines Vereinskameraden Michael Henn, der sich gemeinsam mit mir zu seinem ersten Marathonstart entschied. Getreu dem Moto „geteiltes Leid, ist halbes Leid“ ging es für uns am Veranstaltungstag um kurz nach 7 mit dem Zug von Mayen nach Mendig. Nach kurzem Startfoto mit den anderen RSC-Teilnehmern im morgendlichen Sonnenschein, reihten wir uns ganz Hinten ein, um den Tag in Ruhe zu beginnen. Man will sich schließlich nicht gleich schon am Anfang verausgaben. Trotz des moderaten Tempos konnten wir schnell die ersten Kilometer und Mitstreiter hinter uns lassen und mit dem Anstieg zur Hohen Acht unsere erste Bergprüfung erfolgreich absolvieren. Von Dort aus ging es bergig weiter über Fuchshofen im Ahrtal bis zur ersten Kontrolle nach ca. 65km in Tondorf. Dort angekommen stärkten wir uns an der reichhaltigen Verpflegung und füllten unsere Trinkflaschen mit „Sportstrank“ nach holländischem Geheimrezept.
Leider verloren wir vor lauter Augen für Speis und Trank den Anschluss an unsere Gruppe und mussten die nächsten 70 km bis zur Verpflegungsstelle in Vossenack zu zweit hinter uns bringen. Dafür wurden wir mit wunderschönen Eindrücken im Eifel National Park inklusive Überfahrt der Rursee-Staumauer endschädigt. Die darauffolgenden langen Anstiege wurden aufgrund der warmen Temperaturen und den bereits schweren Beinen zur echten Herausforderung.
An der zweiten Rast langten wir dann nochmal ordentlich beim Reiskuchen zu, um auch noch den letzten Haltepunkt kurz vor der Grenze in Waldfeucht zu erreichen. Auf dem Weg dorthin konnten wir uns an eine 15-köpfige Gruppe heran kämpfen, deren Tempo aber leicht über unserem lag. Aufgrund des starken Gegenwinds wollten wir dennoch nicht abreißen lassen, was uns auch bis kurz vor der dritten Verpflegungsstelle gelang. Das hohe Tempo und die gelegentlichen Zwischensprints fordert dann ihren Tribut. Völlig erledigt mussten wir uns erst mehrere Kaltgetränke, Würstchen und Suppen zu Leibe führen bevor es auf die letzten 50 km ging. Fast unbemerkt rollten wir über die Grenze (schönes vereintes Europa) und fuhren, typisch holländisch, über Wiesen und Alleen an unzähligen verklinkerten Häuschen vorbei. Entlang einer Industrielandschaft passierten wir die Maas und gaben uns auf die letzten, wenn auch für uns besonders langen Meter. Als wir dann nach 9,5 Stunden Fahrtzeit das Ortschild mit der Aufschrift „Budel“ passierten, folgte ein erleichtertes High Five mit gegenseitiger Gratulation. Erschöpft rollten wir die letzten Meter zum Marktplatz, auf dem man uns einen festlichen Empfang bereitete. Völlig verwundert leitete man uns direkt auf die Bühne, um vom Moderator noch quasi auf dem Rad sitzend interviewt zu werden. In meinem Fall brachte ich noch die Worte „ja… aus Deutschland“ heraus, bevor ich mich zum durchatmen aus dem Getümmel schlich. Nach der wohltuenden Dusche klang der Abend gemütlich bei Pizza und Bier aus. Anschließend ging es perfekt organisiert mit dem Reisebus in Richtung Heimat.
Mendig – Budel war ein großer Tag für mich, an den ich mich gerne erinnern werde. Ich kann die Teilnahme nur wärmsten empfehlen. Für mich war es sicher nicht das letzte Mal.
Kurzbericht von Matthias Kröckel
Nach toller Erfahrung hier gerne ein kurzer Tourenbericht und zugleich eine Tourenempfehlung! Wir sind die Eifelleiter von Bad Breisig bis Hohe Acht mit dem MTB gefahren. Absolut empfehlenswert und landschaftlich sehr, sehr schön. Und trotz des guten Wetters, sind uns während der Tour kaum Leute begegnet. Die Anreise kann man ja sehr unterschiedlich gestalten. Wir sind über den Laacher See, Eich, Namdy an den Rhein runter und dann gemütlich am Rhein entlang nach Bad Breisig. Bei der Anfahrt kurz vor Namedy ist ein super schöner und wirklich lohnenswerter Flowtrail.
Der Einstieg auf die Eifelleiter hat es dann direkt auch in sich. Eine lang gezogene Rampe mit einigen Spitzkehren, die es in sich haben. Technisch vom feinsten. Danach geht es schön im Flow stetig Berg hoch mit sehr schönen Ausblicken. Highlights: Rodder Maar, Königsee und einige schöne Fernblicke... Unbedingt in Breisig nochmal Flaschen und alles füllen, weil von Breisig bis oben keine Möglichkeit mehr kommt, Wasser oder Essen nachzuladen. Auf der Hohen Acht angekommen, ging es dann gemütlich durchs Nitztal zurück. Von Bell aus mit unserer Anfahrt eine schöne 102km Tour mit knapp 2500HM. Wer die Eifelleiter nicht kennt, ich kann es nur empfehlen. Es war eine sehr schöne Tour!
"Neues System bietet viele Möglichkeiten"
Rennbericht von Max Göke (Fotos: Holger Radsportfotos)
So schwer es mir fällt, inzwischen zähle ich wohl zu den alten Hasen im Feld. Seit 2010 fahre ich regelmäßig Straßenrennen, wobei mir das alte System mit all seinen Facetten nur allzu gut bekannt war. Die Aufstiegsregelungen sorgten dafür, dass man zum Platzierungsjäger (Top 10) wurde und sich seine Rennen besonders unter dieser Prämisse ausgesucht hatte. Seit diesem Jahr gibt es nun eine neue Regelung und keine drei Amateurklassen mehr (A, B und C) sondern lediglich zwei (Amateure und Elite-Amateure). Um Elite-Amateur zu werden muss man zu den besten 500 Fahrern Deutschlands zählen, gewertet durch ein komplexes Punktesystem. Dabei werden Rennen, die früher die gleiche Wertigkeit hatten, unterschiedlich gewichtet. Beispielsweise ist es äußerst relevant, ob es längere Straßenrennen oder Rundfahrten sind. Diese werden höher bepunktet, als die sogenannten „Rund um die Mülltonne“ Rennen. An drei Terminen im Jahr, nämlich Ende Mai, Ende Juli und zum Saisonende, wird man dann entsprechend in die Amateurklasse und Elite-Amateurklasse eingeteilt.
Mein Saisonstart lief schleppend. Ich hatte beruflich verhältnismäßig mehr Stress als sonst und auch der Krankheitsteufel hatte sich häufig gezeigt. Bis zu meinem Abstieg am 20. Mai bin ich lediglich zwei Rennen gefahren. Entsprechend schlecht war die Form. Doch nach mehreren Jahren in der A - oder B – Klasse waren die Erwartungen an die kommenden Rennen in der unteren Klasse recht groß. Zudem konnte keiner aus meinem Team die Elite-Klasse halten, weshalb wir fast mit voller Mannschaftsstärke bei den Amateurrennen an den Start gehen können.
Der Juni sollte mein Rennmonat Nummer eins werden! Mit zehn Rennen in fünfzehn Tagen stellte ich einen für mich persönlichen Rekord auf. Die Form sollte sich über die Rennen aufbauen. Das dieser Plan aufging, zeigen die Ergebnisse. Als große Highlights sind die zwei Rundfahrten „Drei Tage ohne Panne“ in Hessen und der „25. Volks- und Raiffaisenbanken-Cup im Zollernalbkreis“ zu nennen. Wir waren bei beiden Rundfahrten mit einem Team vertreten und es machte einfach nur Spaß, viele Rennen mit Freunden zu bestreiten. Bei der zweiten Etappe der Zollernalbrundfahrt gelang mir dann endlich, was mir bisher erst einmal gelang. Ich siegte im Rennen der Amateure. Der Kurs ist circa 1,5 km lang und geht zu einem großen Teil bergauf. In diesem Anstieg liegt auch das Ziel. Die Abfahrt läuft über einen engen Feldweg, was dafür sorgt, dass der Kurs sehr selektiv ist. Bei allen Rennen der Zollernalbrundfahrt starteten die Fahrer der Eliteklasse mit denen der Amateurklasse zusammen, was mir sehr entgegen kam. Ich kann sehr gut eine vordere Position im Feld halten und befinde mich, wenn die Lücken aufgehen, im sicheren Bereich. So war es auch bei der zweiten Etappe. Irgendwann war das Feld nur noch ungefähr 20 Fahrer groß, wobei nicht mehr viele Amateure dabei waren. So wurde ich im Sprint ungefähr zehnter, was aber für den ersten Platz bei den Amateuren reichte. Am nächsten Tag fuhr ich erneut aufs Podium und wurde Dritter.
Nach den Rundfahrten standen zwei große Traditionsrennen in der Pfalz an, wobei hier reine Amateurrennen ausgeschrieben wurden. Der „53. Große Straßenpreis des Donnersbergkreises“ gehört zu meinen Lieblingsrennen. Auf dessen ca. 7 km langen Runde findet sich ein circa 1 km langer Anstieg, an dessen Ende das Ziel ist. Durch die Härte des Berges ist auch dieses Rennen höchst selektiv. Von den über 100 Startern kamen ungefähr 30 ins Ziel. Dabei gingen regelmäßig Attacken. Ich selbst konnte bei der Attacke der Spitzengruppe (ca. 4 Fahrer) nicht mitgehen, war aber Teil einer kleinen Verfolgergruppe (ca. 5 Fahrer), die vor dem Hauptfeld ins Ziel kamen. Hier sprintete ich auf den siebten Platz, was ebenfalls (wie bei den Rundfahrten) enorm viele Punkte bedeutet. Auch in Roschbach waren um die 100 Fahrer am Start. Hier setzte sich nach (ich glaube) vier Runden eine dreiköpfige Spitzengruppe ab, zu der auch ich gehörte. Wir konnten einen soliden Vorsprung ausbauen, den wir auch ins Ziel retteten. Dies gelang uns unter anderem auch deshalb, weil meine Teamkollegen im Feld immer wieder die Nachführarbeiten der anderen Teams störten. Die beiden anderen Fahrer aus der Spitzengruppe waren stärker als ich, weshalb ich im Sprint chancenlos war.
Alles in allem hat mir der Juni unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich auf weitere Rennen dieses Jahr
Auf zu einer MTB-Tour ins Erzgebirge
Erlebnisbericht von Lukas Geisbüsch
Inspiriert durch den Bericht und die Erzählungen unserer drei Stoneman-Pioniere Patrick, Jörg und Arne fassten wir Ende vergangenen Jahres den Entschluss ebenfalls den Stoneman im Erzgebirge unter die Räder zu nehmen. Die spontane Planung sah das Christi Himmelfahrts-Wochenende inklusive kleinem Familienurlaub in Oberwiesenthal vor. Während des verlängerten Wochenendes war ein Zeitfenster von zwei 2 Tagen und damit die Silber-Auszeichnung für die 164 Kilometer und 4400 Höhenmeter geplant. Es wurden einige WhatsApp-Nachrichten ausgetauscht und die Planung konkretisiert, dennoch sollte ein gemütliches Treffen zur detaillierten Planung dienen. Nach dem üblichen Smalltalk stellte Matthias eine steile These in den Raum: „Also Gold (=1 Tag) fand' ich auch ganz geil!“. Dieser ehrgeizige Vorschlag musste von Martin und mir erstmal verdaut werden, wurde aber als durchaus machbar eingestuft, sofern in der Vorbereitung alles glatt läuft und das Wetter mitspielt. Womit wir beim Thema Vorbereitung angelangt wären: leider kam es bei einer Trainingsausfahrt im Februar zu einem kleinen Zwischenfall mit Folgen. Martin stürzte während einer Rennradausfahrt an der Mosel und brach sich den Daumen. Folge: Drähte, mehrere Wochen Gips und natürlich kein Training auf dem Rad. Nach einiger Zeit war es ihm immerhin möglich auf der Rolle im virtuellen Watopia zu fahren, aber das geplante Training in der Vorbereitung auf den Stoneman konnte er nicht aufrechterhalten. Das Training draußen konnte er erst eine Woche vor dem geplanten Start aufnehmen und somit auch recht kurzfristig testen, ob der Daumen die Belastung aus Greifen, Wurzeln und sonstigen Unebenheiten mitmacht. Nach zwei Testausfahrten gab er grünes Licht: Silber sollte drin sein.
Donnerstags reisten wir dann in unserem Quartier in Oberwiesenthal unterhalb des Fichtelbergs an und planten beim gemeinsamen Nudelessen am Abend die Etappe für den Folgetag. Bei eher bedecktem Wetter ging es bereits kurz nach acht Uhr am Fuße des Fichtelbergs auf die ausgeschilderte und zusätzlich durch GPS geleitete Strecke (windsturzbedingt gab es einige Umfahrungen. Es rollte gut und schnell waren die ersten Kilometer abgespult und die ersten Gipfel gestempelt. Das Wetter spielte mit und weitere Gipfel wurden in Angriff genommen. Ab Kilometer 60 stellte sich an einem langen Anstieg bei Martin jedoch erste Krämpfe ein, eine Weiterfahrt schien zweifelhaft. So entschieden wir uns in Rittersgrün unsere Mittagsrast einzulegen und bei einem Teller Nudeln die weitere Vorgehensweise zu beratschlagen. Leider musste Martin einsehen, dass eine Fortsetzung für ihn keinen Sinn macht, sodass Matthias und ich nach der Pause zu weit weiterfuhren. Es folgten zwei lange und schwere Anstiege sowie traumhafte Abfahrten im Trailcenter Rabensberg, welche uns große Freude bereiteten, für Martins Hand jedoch wenig Spaß gebracht hätten, er hatte also den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg gewählt. Der letzte Gipfel für uns war an diesem Tag der Auersberg mit 1019m bevor Martin uns frisch geduscht und ausgestattet mit Cola und Snickers in Johanngeorgenstadt einsammelte. Den Abend ließen wir gemeinsam mit Kind, Kegel und Hunden im Restaurant des ehemaligen Skispringers Jens Weißflog ausklingen.
Am nächsten Tag ging es für uns ähnlich früh ins Auto und Martin ließ uns in Johanngeorgenstadt wieder auf die Strecke. Er wollte uns auf den letzten 20 Kilometern vom Quartier aus entgegenkommen, sodass wir die letzten Gipfel gemeinsam bestreiten würden. Nachdem wir auf der ersten Etappe nur kurz in Tschechien unterwegs waren, sollte uns heute der Großteil der verbleibenden 60 Kilometer durch den Nachbarstaat führen. Im Vorfeld hatten wir uns natürlich Gedanken darüber gemacht, wer welches Werkzeug und Ersatzmaterial mitführt. Wir entschieden, dass jeder ein Kettenschloss dabeihaben sollte, es aber reicht, wenn Martin einen Kettennieter im Rucksack mitführt. Besagter Martin und besagter Kettennieter befanden sich zu dem Zeitpunkt, als meine Kette irgendwo im tschechischen Nirgendwo merkwürdige Geräusche von sich gab, in unserem Basislager in Oberwiesenthal… Bei näherer Betrachtung stellte sich raus, dass meine Kette genau am Kettenschloss gerissen war, also nur dieses Teil getauscht werden musste, ein Kettennieter also nicht zwingend erforderlich war. Hilfreich bei der Reparatur waren jedoch die beiden Zangen die drei hervorragend ausgestattete Westwälder Mitstreiter mit sich führten, welche wir zuvor überholt hatten und die nun schiebend am steilen Anstieg zu uns aufschlossen. Im Tausch gegen Gummibärchen nutzte ich die angebotenen Werkzeuge und nach einer kurzen Pause ging es weiter auf Gipfel Nummer sieben. Der Blatenský vrch konnte nicht, wie einige der übrigen Gipfel, direkt mit Auto und Motorrad angefahren werden, bot aber dennoch eine Imbissbude mitten im Wald, welche wir jedoch gekonnt ignorierten.
Die Streckenführung des zweiten Tages lenkte uns durch schöne Wälder und vorbei an beeindruckenden Panoramen, kein Vergleich zum Vortag. Aber auch die Anstiege hatten es in sich. Der längste Anstieg führte über 600 Höhenmeter auf den Klinovec (1244m). Vorbei an einer Skipiste saugte der Berg einige Körner aus den Beinen. Nach etwa zwei Dritteln des Anstiegs wartete Martin bereits seit über einer Stunde auf uns, wir hatten den Zeitpunkt unseres jeweiligen Eintreffens doch etwas falsch kalkuliert. Gemeinsam ging es dann wenig reizvoll auf einer Umfahrung über eine frische geschobene Schneise Richtung Gipfel. Schnell gestempelt und weiter zum letzten Gipfel des Tages. Vorbei am grünen Haus, welches uns bestens durch die Erzählungen unserer RSC-Vorreiter bekannt war, galt es nur noch einen Gipfel zu bezwingen: den Fichtelberg mit 1215m. Oben angekommen warteten neben unseren Familien eine beeindruckende Rundumsicht und eine höchstverdiente Bockwurst mit Kartoffelsalat. Trotz der Strapazen blicken wir auf ein gelungenes Rad- und Kurzurlaubswochenende zurück und sind sicher, dass wir irgendwann wieder einen Stoneman unter die Räder nehmen, ob den Miriquidi oder einen der anderen oder ob Gold, Silber oder Bronze ist uns eigentlich egal. Hauptsache eine atemberaubende Landschaft „erfahren“.
Bei der „Specktour“ erste Kilometer im neuen Trikot gesammelt
Pressebericht von Martin Schäfer
Mit der sogenannten „Specktour“ läuteten die Mayener Radsportler wie jedes Jahr am Karfreitag die neue Radsportsaison ein. Viele von ihnen waren bereits zuvor im Jahr fleißig auf dem Rad unterwegs, z.B. beim Trainingslager auf Mallorca oder bei ersten Renneinsätzen auf der Straße und dem Mountainbike. Die Saisoneröffnungsfahrt ist jedoch seit langer Zeit die erste offizielle Ausfahrt im Jahr, bei der ein Großteil der Vereinsmitglieder zusammentrifft, um im lockeren Plausch eine kleine Runde durch das Maifeld und zur Mosel zu absolvieren.
Zur Tour ereilte die Mayener nicht nur pünktlich das Wetterglück mit sommerlichen Temperaturen, auch die neue Vereinsbekleidung traf rechtzeitig ein. So standen über 30 motivierte Radsportler morgens in den nagelneuen Outfits am Autohaus Sürth am Start, von wo aus es im großen Verband und lockerem Tempo auf die bewährte 65 Kilometer lange Runde über Polch und Dreckenach an die Mosel ging. Vorbei an der Burg Thurant in Alken gab es in Löf eine kleine „Ostereier“-Stärkung bei Familie Klaschus, kurz darauf führte der Weg dann durch das Schrumpftal wieder hinauf ins Maifeld. Im Anstieg hieß es dann für alle „Freie Fahrt“ und jeder konnte in seinem Tempo bis zum Treffpunkt in Münstermaifeld hinauffahren. Die fitten Rennfahrer drückten sogleich ordentlich aufs Gas und lieferten sich zum Testen ihrer Frühform wie immer einen Schlagabtausch. Die weniger trainierten Sportler ließen es weiterhin gemächlich angehen und rollten in angemessenerem Tempo den Berg hinauf.
In Naunheim trennte sich dann die große Gruppe. Während ein Teil über den Maifeld-Radweg sofort die Heimreise Richtung Mayen antrat, blieb eine Gruppe noch zur traditionellen Einkehr im „Gasthof Port“. Bei kühlen Getränken fand die diesjährige Specktour hier ihren Ausklang und alle Radsportler kehrten top motiviert für die anstehende Saison nach Hause. RSC-Vorsitzender Martin Reis fasst den Tag so zusammen: „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie motiviert die gesamte Bandbreite unserer jungen und alten Vereinsmitglieder aus dem Winter zusammenkommen und Lust auf gemeinsamen Radsport unter Gleichgesinnten haben. Die Stimmung auf dem Rad war auch heute wieder prächtig und lässt auf eine tolle Radsportsaison 2019 hoffen.“
Für die RSCler geht es in den kommenden Wochen munter weiter, wenn die RTF-Saison mit den Veranstaltungen in Ochtendung und Weibern so richtig an Fahrt aufnimmt. Auch die Rennfahrer werden bei zahlreichen Wettkämpfen die RSC-Fahnen hochhalten, Mitte Mai beginnt außerdem die Clubmeisterschaft mit dem ersten von drei Rennen, dem Einzelzeitfahren im Nettetal.
Sportlicher Jahresabschluss der Mayener Radsportler
Bericht von Martin Schäfer
Seit 15 Jahren treffen sich die Radsportler des RSC Eifelland Mayen nun schon alljährlich an Heiligabend zu einer Mountainbike-Ausfahrt ins Achterbachtal. An der „Schwarzen Madonna“, einer Marienfigur in einer Felsnische auf dem alten Jodokus-Pilgerweg zwischen Langenfeld und St. Jost, wird dann gemeinsam die vergangene Radsportsaison sportlich wie auch besinnlich verabschiedet.
Wie immer um 10 Uhr machten sich 33 Mountainbiker vom Mayener Schützenplatz auf den Weg. Bei kühler, aber trockener Witterung fuhr die Gruppe zunächst gemächlich hinauf durch das Eiterbachtal nach Kürrenberg, wo eine erste Erfrischung im alten Forsthaus von Vereinsmitglied Peter Göke bereitstand. Weiter durch den Kürrenberger Hinterwald, vorbei am „Sechskantenstein“ und über die Virneburger Heide führte die Fahrt bis zur Marienfigur.
Dort angekommen, stimmten die beiden Organisatoren der Tour, Rolf Schumacher und Bernhard Mauel, die Mitstreiter mit einer kurzen Ansprache auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Nach ein paar Minuten der Ruhe ging es dann mit dem Segen der Madonna zur ausgiebigen Mittagsrast ins nahegelegene Café Bendisberg. Neben einer wärmenden Mahlzeit und reichlich Getränken sorgte Thomas Eggen noch mit einer lustigen Weihnachtsgeschichte für Gelächter.
Der Rückweg nach Mayen führte am frühen Nachmittag durch das Nitztal, wo es in der gleichnamigen Ortschaft einen weiteren kurzen Getränkestopp gab. Bestens gelaunt erreichten alle Sportler wieder rechtzeitig zu den Familienfeierlichkeiten die Heimat.
Querfeldein-Rennen in Kürrenberg
Bericht von Martin Reis
Beste Bedingungen erwartete die Sportler beim Querfeldeinrennen in Kürrenberg. 102 Rennfahrer fanden den Weg an die Startlinie des Mayener Crosstoberfestes, was Cheforganisator Lukas Geisbüsch, Sportlicher Leiter beim RSC Eifelland Mayen, gut gelaunt stimmte: „Seit der Neuauflage des Rennens im Jahr 2016 nach 25 Jahren Abstinenz verzeichnen wir eine positive Entwicklung und steigende Starterzahlen. Das ist Ansporn für unsere kleine Cross-Abteilung der „Crossing Flamingos“ genauso weiterzumachen.“
Auf dem anspruchsvollen und zuschauerfreundlichen Kurs rund um den Sportplatz in Mayens höchstem Stadtteil entwickelten sich spannende Rennen auf hohem sportlichem Niveau. Dabei freuten sich die Sportler zwar über fast sommerliche Temperaturen Ende Oktober, ihnen machte aber auch die damit einhergehenden harten und trockenen Böden zu schaffen. Am besten kam damit Gerrit Rosenkraz vom RSV Daadetal zurecht, der vor dem Luxemburger Philipp Bützow und Philipp Becker vom RV Schwalbe Trier im Eliterennen siegte. Der Westerwälder gehört seit Jahren im Gelände zu den stärksten Amateurfahrern Deutschlands und stieß schon mehrfach in die Top-10 der Deutschen Meisterschaften vor, wo sich sonst fast ausschließlich Profis tummeln. Auch der ausrichtende RSC Mayen hatte zwei Eisen im Feuer – Lukas Geisbüsch erreichte das Ziel als 10. Vor Julius Molinski als 15. In den weiteren Rennen siegten Carsten Buchberger vom RSC 1900 Bierstadt bei den Masters und die Französin Amélie Hild bei den Damen.
Auch die Cross-Hobbyfahrer kamen auf ihre Kosten. In der Klasse U40 war Alexander Forst der Schnellste, bei den Damen triumphierte Kirsten Frank vom TuS Weingarten und in der Ü40 siegte Ralf Daniels von der LG Vulkaneifel. Auch die gängigere Geländedisziplin im Radsport, die Mountainbiker, bekamen i Rahmenprogramm die Chance sich im Hobbyrennen zu messen. Auf den breiteren Reifen fuhr dabei Fabian Krämer von Tuwi Adenau zum Sieg, während mit Alex Münch ein Mayener Athlet auf Platz 4 das Podium knapp verpasste.In diesem Rennen standen viele weitere RSCler am Start und schlugen sich unter der Anfeuerung ihrer Vereinskameraden achtbar: Jens Klaschus wurde 6., Matthias Kröckel 8., Björn Hilt als einziger Kürrenberger Teilnehmer 14. Und Jan Geisbüsch 17. Von 21 im Ziel gewerteten Fahrern.
Insgesamt zog RSC-Vorsitzender Martin Reis ein positives Fazit: „Für den Verein ist es die vierte eigene Großveranstaltung im Jahreskalender, was natürlich Mitgliedschaft und Vorstand einiges abverlangt. Daher sind wir allen Mitwirkenden für Ihre Unterstützung sehr dankbar, insbesondere der Flamingo-Gruppe, welche meist sogar in Familienstärke zum Mithelfen antritt. Die Zuschauer und die Teilnehmer waren weit überwiegend sehr zufrieden, was wollen wir mehr?“
RSC Mayen fährt vom Illersprung zur Kocherspitze
Bericht von Martin Reis
Um der traditionellen Idee einer sommerlichen Flusstour der Mayener Radsportler zu entsprechen, müssen die beiden Organisatoren Thomas Eggen und Gerhard Müller immer einfallsreicher werden. So gehen den Radlern nach mittlerweile 19 Touren so langsam die Flüsse aus und gerade die bekannteren wurden bereits unter die Räder genommen. Doch auch 2019 gelang es Thomas Eggen und Gerhard Müller eine hervorragende Tour zu organisieren. Mit Iller, Brenz und Kocher führte das Duo die RSCler in weitgehend unbekannte Gefilde. Gleich zum Start warteten sie mit der Wanderung durch die Breitachklamm mit einem spektakulären Naturschauspiel auf. Die tief eingeschnittene Schlucht und die hier offensichtlich zu Tage tretenden Kräfte des Wassers beeindruckten die Eifelländer bei ihrer kurzen Kletterpartie.
Den frischen Temperaturen in der Klamm sollten einige Teilnehmer noch nachtrauern, denn für die folgenden fünf Tage radelte man bei bestem Wetter, aber eben auch bei großer Hitze dem Ziel in Neckarsulm entgegen. Schon kurz nach Passage der von der Vier-Schanzen-Tournee berühmten Skisprungschanzen im Wintersportort Oberstdorf, orientierten sich die Eifelländer ab dem nahen Illerursprung, dem Zusammenfluss von Breitach, Stillach und Trettlach, am Flusslauf. Gleich zu Beginn nutzten die Radler die erste Gelegenheit zur Abkühlung im eiskalten Gebirgsbach, es sollte nicht die letzte Begegnung mit dem eigentlich radunfreundlichen Element bleiben. Zahlreiche am Wegesrand liegende Badeseen lockten die Teilnehmer ins Wasser, beispielsweise der Niedersonthofener See kurz vor dem ersten Tagesziel in Kempten. Die Weiterfahrt durchs Allgäu bis nach Ulm entlang des meist naturbelassenen Gebirgsflusses gehörte zweifellos zu den landschaftlichen Höhepunkten der Tour. In Ulm angekommen feierten die Mayener Radsportler ein Wiedersehen mit dem Ulmer Münster, dem höchsten Kirchturm der Welt, zu dessen Füßen man bereits im Zuge der Donautour 2002 rastete.
Schon bei den Planungen ergab sich für Thomas Eggen und Gerhard Müller nun nach Erreichen der Donau eine Lücke zwischen den geplanten Flüssen Iller und Kocher. Da kam die Orientierung am Flusslauf der Brenz als Aufstiegshilfe auf die Schwäbische Alb gerade recht. Die steinzeitlichen Fundstellen im Archäologiepark Vogelherd im Lonetal und der farbintensive Brenztopf in Königsbronn stellten sich dabei als deutlich mehr als nur als reine Lückenfüller dar. Auf der weiteren Fahrt ins Etappenziel Aalen experimentierten die Eifelländer mit prämierten Heidenheimer Eis und der so praktizierten Intensivabkühlung von innen. Schließlich will auch Rasten gelernt sein, waren doch genau solche Fähigkeiten während der folgenden, mit knapp 60 Kilometern außergewöhnlich kurzen Etappe nach Schwäbisch Hall besonders gefragt. Tatsächlich zahlte sich das Training aus. Die Gruppe fand in der urigen Gipsmühle am Starkholzbacher See, inklusive erfrischendem Bad in selbigen, die optimale Örtlichkeit für eine ausgiebige Mittagspause und zahlreiche Elemente des Müßiggangs.
Die Kleinstadt Schwäbisch Hall selbst, den meisten namentlich wegen der Bausparkasse zumindest schon ein Begriff, zog die Radsportler dann mit der sehr schönen und großen Altstadt in den Bann. Die imposanten Stadtbefestigungen, das sehenswerte Kocherufer mitsamt Inseln und Stegen und die zahlreichen Fachwerkhäuser hinterließen eindrucksvolle Erinnerungen an das historische Stadtzentrum.
Gegen Abend wurden die Mayener dann Zeugen der Freilichtspiele und konnten so direkt den Bezug zur Heimat herstellen, schließlich sind die beiden Städte Mayen und Schwäbisch Hall über den Zusammenschluss der „Zehn deutschen Festspielstädte“ verbunden. So sammelten die Eifelländer in malerischer Atmosphäre Kraft für die finalen 90 km bis zur Kochermündung in Neckarsulm. Sportlich mussten also auch an diesem letzten Etappentag nochmal die Reserven mobilisiert werden, schließlich wollte man am gleichen Tag noch mit dem Bus zurück nach Mayen. RSC-Vorsitzender Martin Reis zog ein anschließend rundum positives Fazit: „Wir nehmen eine Vielzahl von herausragenden landschaftlichen und geselligen Erlebnissen mit nach Hause. Ich spreche sicher für alle Teilnehmer, wenn ich mich ganz herzlich bei unseren beiden Organisatoren Thomas und Gerhard und allen anderen Helfern und Unterstützern für das tolle Gelingen der diesjährigen Tour bedanke. Aber: Nach der Tour ist vor der Tour, 2019 kann kommen.“
Julian Biefang erster Fahrer des RSC Mayen im Nationaltrikot
Bericht von Julian Biefang
Seit Januar hatte Julian Biefang vom RSC Eifelland Mayen Zeit auf seinen Saisonhöhepunkt hinzufiebern und sich im Training vorzubereiten. Damals qualifizierte er sich in Südafrika als erster Eifelländer der Vereinsgeschichte für eine Weltmeisterschaft. Nun war es soweit, Biefang reiste nach Italien, streifte das Nationaltrikot über und gesellte sich zur versammelten Weltelite des MTB-Langstreckenbereiches an die Startlinie. „Es war schon etwas ganz Besonderes bei all diesen extrem starken Fahrern aller Herren Länder dabei zu sein. Die Strecke war knüppelhart, was selbst die Topfahrer ausdrücklich betonten. Leider nicht ganz mein Profil, aber ich habe mich gut eingeteilt und gewissenhaft verpflegt. So kam ich gut durch hatte riesig Spaß und ich bin stolz auf das Erreichte“ fasste Julian Biefang die Wm aus seiner Sicht zusammen. Am Ende erreichte er als 129. von 160 Gestarteten nach schweren 100 km mit 4000 Höhenmetern zufrieden das Ziel. Mit diesem tollen Erlebnis ist für Biefang die Saison jedoch noch lange nicht vorbei, ganz im Gegenteil, es stehen noch zwei große Abenteuer auf dem Programm. So fährt er zunächst ein Etappenrennen in Israel ehe er Ende Oktober wie schon 2017 beim Brasil Ride, einem Etappenrennen in Brasilien an den Start geht.
Foto von Dan Mausolf
Deutsch-Französische Gruppe radelt von Mayen nach Andernach
Bericht von Martin Reis
Anfang September war eine kleine Gruppe aus Mayens französischer Partnerstadt Joigny in der Eifel zu Gast. Dabei stand für Organisator Pierre-Yves Girardin von Anfang an fest: „Wir wollen die Umgebung von Mayen mal anders erleben, dafür bietet das Fahrrad beste Möglichkeiten.“ Schnell war über Christoph Rosenbaum, den Vorsitzenden des Deutsch-Französischen Freundschaftskreises, Kontakt zum örtlichen Radverein RSC Eifelland Mayen vermittelt. Aufgrund einer eigenen Veranstaltung an diesem Wochenende zwar zahlenmäßig arg dezimiert, übernahmen die RSCler trotzdem sehr gerne die Planung und Begleitung der Tour.
RSC-Vorsitzender Martin Reis und Anne Büttner empfingen die französischen Radler um Pierre-Yves Girardin und Freundschaftsvereinsvorsitzende Dominique Cognet auf dem Mayener Marktplatz. Von dort wurde dann der einzige nennenswerte Anstieg des Tages in Angriff genommen, schließlich musste man ja aus dem Talkessel von Mayen herauskommen. An der Römerwarte angekommen war aber auch das geschafft und die Mayener konnten beim Verschnaufen etwas über die Umgebung ihrer Heimatstadt erzählen. Die Kulisse von Ettringer Bellerberg und Hochsimmer bot dabei den passenden thematischen Einstieg für den Vulkanpark-Radweg über den es fortan nach Andernach ging.
Bei bestem Radwetter radelte die Gruppe durch die Thürer Wiesen, wo ein kurzer Besuch der karpatischen Wasserbüffel nicht fehlen durfte. Nach einer leckeren Eis-Erfrischung in Kruft folgte die Gruppe ab Plaidt dem Lauf der Nette und erkundete hier auch den Rauscherpark und die Nettemündung in den Rhein bei Weißenthurm. Am Ziel in Andernach konnten dann die leeren Speicher direkt am Rhein wieder aufgefüllt werden und so ging es zufrieden per Bahn zurück nach Mayen. Der RSC-Vorsitzende Martin Reis: „Es war eine sehr schöne Tour und hat in der Gruppe viel Spaß gemacht. Ganz nebenbei kann man bei so einer Führung auch immer wieder noch etwas Neues über die eigene Heimat erfahren.“ Auch die französischen Gäste freuten sich über die gelungene Tour und sprachen prompt eine Einladung zum Gegenbesuch aus. Das nahmen die RSCler natürlich gerne an und haben einen solchen nun fest eingeplant, die Frage ist nur wann…
Über 240 bergige Kilometer von der Eifel bis nach Holland
Bericht von Martin Ehret
Wie jedes Jahr trafen sich am ersten Samstag im Juli Radsportenthusiasten aus Holland, Belgien und Deutschland in Mendig zur Radfernfernfahrt Mendig-Budel. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom holländischen Radsportveranstalter SWAC, der die komplette Strecke ausschilderte und auch drei Kontrollstellen eingerichtet hatte, an denen sich die Sportler stärken konnten. Die Betreuung der deutschen Teilnehmer wurde vom RSC Mayen koordiniert.
Die Tour führte von Mendig über Bell, Langscheid zur hohen Acht und weiter über Reifferscheid, durch den Naturpark Hohes Venn-Eifel zur Rurtalsperre. Von dort aus ging es vorbei an Eschweiler und Heinsberg nach Holland bis auf den Marktplatz von Budel, südlich von Eindhoven, wo die Radsportler wie jedes Jahr gebührend empfangen wurden. Die Strecke ist mit einer Länge von 251 km und ca. 2600 Höhenmetern durchaus ambitioniert und auch für Vielfahrer nicht ganz alltäglich.
Für die Fernfahrt hatten sich insgesamt 240 Teilnehmer angemeldet. Unter Ihnen auch zehn Frauen. Dass die Distanz auch von älteren Radsportlern gut zu bewältigen ist zeigt die Tatsache, dass der älteste Teilnehmer 76 Jahre alt war. Aus der Region hatten sich insgesamt 27 Teilnehmer angemeldet, wobei naturgemäß der VfB Polch und der RSC Mayen die teilnehmerstärksten Mannschaften bildeten. Es gab aber durchaus auch nicht-organisierte Radsportler aus der Region, die sich der Herausforderung stellten.
Der Startschuss für die Fernfahrt fiel um 08:00 in Mendig auf dem Marktplatz. Die Fernfahrt ist explizit nicht als Rennen ausgeschrieben, trotzdem wird vor allem in der Spitzengruppe Renntempo gefahren. In der Anfangsphase fuhren auch Max Goeke und David Nothnagel vom RSC Mayen sowie der Polcher Philipp Lenz in dieser Gruppe mit. Im Anstieg zur hohen Acht handelten sie sich dann durch einen Reifendefekt einen Zeitverlust von 5 min ein, den Sie jedoch bis zur ersten Kontrolle wieder wett machen konnten. Leider stürzte Max Göke ca. 70 km vor dem Ziel so unglücklich, dass das Trio erneut den Anschluss verlor. Dennoch erreichten Sie das Ziel nach nur knapp 8 Stunden Fahrzeit, wobei die Durchschnittsgeschwindigkeit immerhin noch bei über 32 km/h lag. Das war trotz der vielen Missgeschicke nicht wesentlich langsamer als der schnellsten Teilnehmer, der den Marktplatz in Budel nach 7h 45 min erreicht hatte.
Die Teilnehmer waren begeistert von der Streckenführung durch schöne Landschaften und auf gut ausgebauten, in der Regel sehr verkehrsarmen Wegen. Matthias Klein, der das erste Mal bei dieser Tour dabei war, bis Langscheid in der Spitzengruppe mitfuhr und sich anschließend in der Verfolgergruppe einsortierte, betonte die schöne Atmosphäre und auch die Möglichkeit sich mit Radsportlern aus Belgien und Holland auszutauschen zu können. Beeindruckt war er natürlich vom begeisterten Empfang der Teilnehmer durch die Einwohner von Budel auf dem Marktplatz am Ziel.
Auch für die, die später als die Spitzenfahrer in Budel ankamen verblieb noch genug Zeit um sich nach den Strapazen zu erfrischen, auf dem Marktplatz in Budel das herrliche Sommerwetter zu genießen und sich zumindest ein klein wenig als Sieger zu fühlen. Für die Rückfahrt von Budel nach Mendig war vom RSC Mayen ein Bus gechartert worden. Kurz nach 1 Uhr nachts trafen die Teilnehmer dann wieder am Ausgangspunkt der Fahrt ein.
Weitere Fotos (von René Elders)
Erlebnisbericht von Lukas Geisbüsch
Alles was im Radsport mit dem Zusatz „Prestige“ versehen ist, zieht fast automatisch die Aufmerksamkeit auf sich. Als Ende des Winters eine Newsmail zum „Rapha Prestige“ im Postfach landet, waren die Eckdaten ziemlich verlockend: Rapha Prestige Eifel, Startort Monschau, im Viererteam ca. 200km auf abgelegenen Straßen teils Gravel, knapp 3000 Höhenmeter, Navigation über eigenes GPS-Gerät, Starterpaket und Verpflegung inklusive, Ziel: die Strecke als Team bewältigen. Schnell waren drei Mitstreiter unter den Flamingos gefunden: Peter, Dirk und Patrick waren Feuer und Flamme sich dieser Herausforderung zu stellen, auch wenn keiner von uns ein ausgewiesener Langstreckenfahrer ist. Erstes Problem: man kann sich für die Rapha Prestiges nicht anmelden, sondern muss sich bewerben. Also wurden alle möglichen guten Gründe zusammengetragen, warum ausgerechnet WIR dort teilnehmen sollten, da nur 50 Teams zugelassen wurden. Der Stichtag zur positiven Rückmeldung verstrich und ohne dass wir eine E-Mail bekommen hatten. So hatten wir uns eigentlich schon damit abgefunden das Fronleichnamswochenende anders zu verbringen (die Vorbereitungen waren bei allen vier Teilnehmern nicht die besten und nur eine Woche nach der eigenen Hochzeit war ich auch nicht böse darum), als unerwartet doch noch eine Zusage kam: wir sind dabei!!! Also schnell die Startgebühr entrichtet und weiter geplant. Da der Start bereits um 7 Uhr erfolgen sollte, wurde schnell nach einer Campingmöglichkeit gesucht. Nach einigem Hin und Her wurden wir unweit des Starts schließlich fündig.
Auf einem kleinen Campingplatz konnte Dirk eine Parzelle mit vier Plätzen für alle vier Fahrer mit Anhang reservieren. Familie Schaefer und die Reisegruppe Geisbüsch waren bereits am Donnerstag vor Ort und genossen freitags das wunderschöne Monschau im Dauerregen. Abends stieß Peter zu den „Camping Flamingos“ und dank Dirks Vorzelt und Peters Powergrill verbrachten wir trotz des anhaltenden Regens einen gemütlichen Abend. Samstags wurde das Wetter besser, sodass wir einen neuen Anlauf nahmen um Monschau zu erkunden. Um uns auf den Sonntag vorzubereiten, erfanden wir schnell eine neue Trainingsform: die Vorbierlastung, welche an dieser Stelle jedoch nicht weiter ausgeführt werden sollte…Spontan gesellte sich auch Martin Scharnbach mit Frau, Kind und Hund zu uns und so wurden die Wildspezialitäten im Café Hüftgold unter die Lupe genommen und für gut befunden. Während wir dort dinierten, nutzen bereits einige Mitstreiter den Tag zum einrollen. Schnell hatte Dirk unter den durchgestylten Rad-Hipstern, die glatt einem Rapha-Katalog hätten entsprungen sein können, sein persönliches Feindbild ausgemacht: der Mann mit dem Dutt. Dieser persönliche Favorit von Dirk sollte uns am gesamten Wochenende immer wieder begegnen und stets für Erheiterung sorgen. Gegen Abend stieß auch das letzte Teammitglied Patrick zu uns, welcher zur Vorbereitung die Tage vor dem Prestige in Leogang zum Endurobiken verbrachte und als Andenken einige heftige Blessuren mitbrachte und als Bonus seine Trinkflaschen zuhause in Mayen gelassen hatte (es sollte sich aber schnell rausstellen, das 0,75 PET-Flaschen von Gerolsteiner nahezu perfekt in Flaschenhalter passen). Die Räder wurden bereits am Samstagabend für die anstehende Tour vorbereitet und beladen, die Klamotten und alles notwendige rausgelegt.
Am Sonntag klingelte der Wecker bereits um halb sechs, schnell wurde ein kleines Frühstück eingenommen, rein in die Radklamotten und runter in nebelverhangene Tal zum Start. Dort die freiwillige zusätzliche Startgebühr hinterlegt (eine Flasche Bier aus der jeweiligen Heimatregion), dem Streckendesigner beim Fahrerbriefing zugehört und ab in die Startaufstellung. Die Teams wurden im Abstand von 2 min auf die Strecke geschickt, wir waren um kurz nach halb acht als eines der letzten Teams an der Reihe. Bereits die ersten Kilometer brachten eine beeindruckende Atmosphäre mit sich: flach, links und rechts nur grün und der Frühnebel, der sich langsam auflöste, läuft! Nach etwa 25km wartete der erste Gravelabschnitt auf die Fahrer: vorbei am Obersee bei Einruhr ging es im zügigen Tempo über die geschotterten Uferwege. Dirk, Peter und ich hatten uns für unsere Crosser mit etwas breiterer Straßenbereifung entschieden, während Patrick (mangels Crosser, dazu später mehr) mit 25er Straßenreifen auf seinem S-Works unterwegs war, über die gesamte Strecke alle ohne Defekt. Weiter am Ufer des Urftsees wartete die erste Herausforderung des Tages: eine bis zu 18% steile Rampe hoch zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, spätestens jetzt waren alle auf Betriebstemperatur. Nach dieser ersten Herausforderung sollte es im gesamten Streckenverlauf kaum einen flachen Meter mehr geben: es ging nur noch rauf oder runter. Vorbei an unzähligen Seen, durch grüne Wälder, immer abseits der Hauptverkehrsstraßen, die Organisatoren hatten nicht zu viel versprochen. Bei Kilometer 80 sollte ein „nice gravel climb“ anstehen. Über das „nice“ lässt sich streiten: hier fiel unsere Gruppe das erste Mal merklich auseinander. Während dem „nice gravel climb“ sprudelte Patricks Begeisterung über das noch recht junge Gravelformat förmlich über: Unglaublich wie man mit einem Rennrad über solche, leicht geschotterte Wege pflügen könne, er würde sich auch mal nach so einem Bike umschauen (gesagt getan: in der Woche nach Heimkehr war das Rad bereits bestellt). Oben angekommen wartete eine ausgiebige Verpflegung auf die Teilnehmer: neben der üblichen RTF-Verpflegung gab es frischen Espresso und weitere Erfrischungsgetränke, frische Sandwiches und weitere Leckereien, die einem einen solchen Tag im Sattel versüßen.
Die ersten 80km hatten jedoch Spuren hinterlassen: zum einen waren die Akkus unserer Garmins nicht mehr sonderlich gefüllt (die Garmins waren unabdingbar für die Weiterfahrt, da es die einzig Möglichkeit der Orientierung darstellte, eine Streckenbeschilderung gab es nicht), aber auch unsere persönlichen Akkus hatten schon deutlich gelitten, also Lagebesprechung. Schnell hatten wir einen Berg ausgemacht, welcher sich durch minimales Abweichen von der Route in Roetgen gut umfahren lies. Nach der reichhaltigen Stärkung an Kontrolle 1 wollten wir aber unbedingt noch Kontrolle 2 mitnehmen und so setzen wir uns ein Tagesziel von ca. 150 bis 160km: den fiesen Berg umfahren, danach über die normale Strecke zur zweiten Kontrolle und dann möglichweiser mit oder ohne die letzte Schleife nahe Monschau, je nach Form und Laune. Gesagt, getan: weiter ging es auf und ab in Richtung Belgien. An der Wesertalsperre dann die zweite Kontrolle…..leider nicht so gut ausgestattet wie die erste, aber egal. Zweite Lagebesprechung: Garmin 1 bereits ausgefallen, Garmin 2 auf Reserve, Fahrer 1-4 allesamt auf Reserve. Die zusätzliche Schleife um Monschau wurde also gestrichen und es ging auf die letzten Kilometer quer durchs Hohe Venn, eine atemberaubende Landschaft. Die Strecke spuckte uns schließlich unweit unseres Basislagers aus, sodass wir abbogen und unsere Runde am Campingplatz mit knapp über 150km und 2400 Höhenmetern und unzähligen landschaftlichen Eindrücken beendeten. Schnell unter die Duschen (unsere Frauen hatten glücklicherweise bereits unser Campinglager aufgeräumt und zusammengepackt) und mit den Autos zum Startpunkt, wo das wohlverdiente Abendessen bereits auf uns wartete.
Alles in allem eine Tour, die uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird. Die Gegend um das Hohe Venn sollte man unbedingt mal unter die Räder genommen haben und der von Rapha gebotene Rahmen war (mit Ausnahme von Kontrolle 2) ebenfalls hervorragend.
Drei Tage Mountainbiken im Erzgebirge
Erlebnisbericht von Jörg Krechel, Arne Büttner und Patrick Cussen
Erzgebirge, da denkt man vielleicht an Bergbau, Schwibbogen und Weihnachtspyramiden. Jedenfalls nicht an 162 km pure Mountainbike Emotion. Doch durch Internetrecherche wurde unser Vereinsmitglied Patrick Cussen schon vor einiger Zeit eines Besseren belehrt, als er auf den Stoneman Trail Miriquidi aufmerksam wurde. Nach großem Erfolg in den Dolomiten haben die Erfinder des Stoneman Konzepts auch eine Variante des schweißtreibenden Querfeldeinvergnügens ins Erzgebirge verlegt. Die Regeln sind dabei so einfach wie eindeutig. Wer die Strecke mit 4.400 Höhenmetern in einem, zwei oder drei Tagen zurücklegt erhält die begehrte Steinmann-Trophäe in Gold, Silber oder Bronze. Kontrollstellen bilden dabei die 9 Gipfel die es auf der Strecke zu bezwingen gilt, auf deren Spitze man spezielle Vorrichtungen zum Stanzen der Startkarte angebracht hat.
Nach einem ersten Versuch 2017, der mangels Teilnehmer leider nicht zu Stande kam, sollte es dann dieses Jahr endlich soweit sein. Drei RSCler (Patrick Cussen, Jörg Krechel, Arne Büttner) machten sich am 13. Juli um 6 Uhr mit Bus, Bike und bester Laune auf den Weg die ersten Steinmänner für den Verein zu ergattern.
Los ging es in Johanngeorgenstadt direkt an der deutsch-tschechischen Grenze. Nach Anmeldung im Gasthaus Sonnentau und kurzem Plausch mit dem Wirt, der uns nochmal ausdrücklich nach unserem Trainingsstand fragte, wurde uns klar das wird kein Kinderspiel. Nichtsdestotrotz machten wir uns guter Dinge auf die erste Etappe, die uns vom Startpunkt über 55 km und ca. 1.600 hm nach Boží Dar (Tschechien) führen sollte.
Der erste von drei für diese Etappe geplanten Gipfel (Blatenský vrch, 1.043 m) war schnell erreicht, also machten wir uns gleich auf zum nächsten. Von dem ersten Erfolgsgefühl getrieben beschlossen wir kurzer Hand die offizielle Strecke zu verlassen und dem doch anscheinend parallellaufenden Single Trail zu folgen. Dieser Spaß endete leider bereits nach wenigen Metern mit zwei kleinen Stürzen. Da der Nadelwaldboden hier sehr weich war kam es zu keinen größeren Verletzungen und die Peinlichkeit sorgte lediglich für große Belustigung der Mitstreiter. Wieder mit beiden Rädern auf dem Boden ging es dann weiter über den Plešivec (1.028 m) hinauf auf einen Zwischenanstieg von dem aus wir unserem Endgegner direkt gegenüber standen. Der Klínovec ist mit 1.244 m nicht nur der höchste Berg Tschechiens, sondern auch das Dach des Erzgebirges. Über eine schöne Abfahrt kamen wir zum Einstieg, wo wir uns erstmal ein 1,3 km langes Asphaltstück hoch treten durften bis es wirklich zur Sache ging. Der restliche Anstieg führte uns über alles was die Region an Folterbänken zu bieten hat, einschließlich Skipisten, loser Schotterwege und mit groben Wurzeln und Steinen durch setzten Wanderpfaden. Oben angekommen konnten wir endlich das letzte Tagesziel stanzen und uns auf die Abfahrt mit anschließendem Zielbier im Grünenhaus freuen (der Name ist Programm).
Nach ausgiebiger Stärkung mit Knödeln, Kaltgetränken und Absacker in der Koliba (zu Deutsch Almhütte) ging es am nächsten Tag um 9:00 wieder auf die Drahtesel in Richtung des höchsten Bergs Sachsens, dem Fichtelberg. Nach passieren der Grenze kamen die Waden dank der am Vortag aufgebauten Höhemetern beim Aufstieg zum Fichtelberg (1.215 m) sanft auf Betriebstemperatur. Der gemütliche Start in den Tag kam uns sehr gelegen, denn wir befanden uns auf der Königsetappe die uns über 79 km (ca. 2.000 hm) über weitere 4 Gipfel nach Rittersgrün führen sollte. Nach kurzem Genuss der wunderschönen Aussicht vom Fichtelberg bei Kaiserwetter ging es wieder rasant in die Tiefe und über den Bärenstein (898 m) zum Gipfel Oberwiesenthal (914 m). Nochmal gute 15 km weiter erreichten wir dann den Pöhlberg (834 m) über eine natürliche Bobbahn. Wer steile Anstiege bei gleichzeitig bescheidener Bodenbeschaffenheit bevorzugt, ist hier genau richtig. Stellenweise galt es Stücke mit bis zu 28% Steigung zu bezwingen. Oben angekommen nutzen wir nach der Plackerei dann auch das ansässige Restaurant, von dessen Terrasse wir einen herrlichen Blick über Annaberg-Buchholz und die dahinterliegende Landschaft hatten, um unsere Kraftspeicher mit Spaghetti, Radler und leckerem Nachtisch wieder aufzufüllen.
Der Rest des Tages führte uns über den Scheibenberg (807 m) vorbei am Stausee der großen Mittweida hin zu unserem letzten, dafür aber besonders steilen Anstieg. Nach dieser letzten Hürde konnten wir uns im Landhotel Rittersgrün erholen. Die dort feiernde Hochzeitgesellschaft mit unverkennbarem sächsischen Spracheinschlag sorgte für das kurzweilige Abendprogramm.
Die dritte und letzte Etappe führte uns über die verbliebenen Gipfel Rabenberg (913 m) und Auersberg (1.019 m) nach 35 km und weiteren 1.000 hm wieder zu unserem Ausgangspunkt nach Johanngeorgenstadt. Ganz klares Highlight war hier der Trailpark Rabenberg auf dessen fordernden Abfahrten nochmal alles an Fahrtechnik gefragt war, was uns zur Verfügung stand. Am Ende unserer dreitägigen Mountainbiketour konnten wir dann beim freundlichen Kneipier vom Gasthaus Sonnentau unsere ersehnte bronzene Stoneman Trophäe in Empfang nehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, es ist doch beeindruckend, wie viele schöne und nachhaltige Erfahrungen man schon innerhalb eines Wochenendes sammeln kann. Deshalb entstand auf der anschließenden Heimfahrt bereits die Idee, im Jahr 2019 einen der drei weiteren Stoneman zu fahren. Wahrscheinlich geht’s dann nach Italien zum Stoneman Dolomiti mit 115 km und 4.000 hm. Nach unseren an diesem Wochenende gemachten Erfahrungen, können wir den Stoneman Miriquidi allen ambitionierten Mountainbikern mit solider Fahrtechnik nur wärmstens empfehlen. Also Rucksack packen und los geht’s!
Erlebnisbericht von Felix Schneider
Letzte Woche ging es für mich zum Bike Festival an den Gardasee. Dies ist das Opening der Mountainbike Saison am Gardasee. Hier trifft sich alles was Rang und Namen hat um zu zeigen, dass er im Winter nicht nur faul unterm Baum gelegen hat sondern ordentlich Kilometer gesammelt hat. Natürlich gibt es dort noch viele weitere spannende Dinge zu sehen und zu entdeckten unter anderem gab es einen City Eliminator Sprint, Enduro sowie den Riva Marathon zu bestaunen. Im Expo Bereich zeigten sich die Hersteller mit den neusten Entwicklungen und massiv vielen E-Fullys.
Da ich diese Jahr mit meinem Teamkollegen Kai Leberig die Bike Transalp bestreiten werde dachte ich mir, dass es gar nicht so verkehrt währe einmal eine Probeetappe in Form des Riva Bike Marathons aufzunehmen. Meine Streckenwahl fiel dabei auf die Ronda EXTREMA. Diese trägt ihren Namen zu Recht, denn mit ihren zwar nur knapp 90 Kilometern ist sie nicht gerade die längste, aber auf ihnen sind 3880 Höhenmeter zu erklimmen.
Am Sonntagmorgen fiel dann endlich der Startschuss. Ich rollte in den ersten Berg - vor mir Große Namen wie Alban Lakata oder Markus Kaufmann, alles Top Marathon Profis - und ich 5 Meter hinter ihnen. Lange konnte ich dieses Tempo aber nicht halten, da ich nicht nach den ersten 1000 Höhenmetern nach Hause rollen wollte. Ich ließ abreisen und ging auf mein Tempo runter. Der ganze Marathon bestand aus vier Hauptanstiegen. Der erste lief sehr gut mit meiner 1x11 Übersetzung. Der zweite und auch steilste dagegen eher nicht. Auf knapp 4km galt es einen Höhenunterschied von 700 Metern zu überwinden. Hier kamen schon die Ersten Fahre an ihre Grenzen. Der Tacho der Wattmessung war über 30min jenseits der 400W. Zur Belohnung gab es aber einen sehr schönen Trail. Der dritte und größte Anstieg lief wieder sehr gut. Oben angekommen gab es eine Mischung aus Flow Trail und 20% Rampen dies hat mir völlig den Stecker gezogen. Hinzu kam das die Trails von fahrbar in für mich gar unfahrbar umsprungen. An dieser Stelle kam öfters die Frage auf. „Wollen die mich hier Umbringen???“ Die Trails wurden so heftig das ich mich schon wieder auf die Bergauffahrt freute. Im letzten Anstieg waren dann einfach die Lichter aus. Der Körper wollte einfach nur noch den Berg irgendwie hoch kommen. Mit letzter Kraft gelang dies mir dann auch aber, was mich dann nochmal zum Schluss erwartete war einfach der Hammer. Die Abfahrt war so Steil und so verblockt das ich mich dazu entschlossen habe lieber zu laufen, als mich auf den Letzten Metern lang zu machen. Am Ende holte ich nochmal alles raus und kam dann völlig am Ende aber zufrieden an 84. Position Gesamt und 50. in meiner Altersklasse ins Ziel.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es ein klasse Kurzurlaub war und würde es ohne zu zögern jedem weiter empfehlen. Es muss ja nicht immer die größte Runde sein.
"Die Hölle des Nordens"
Erlebnisbericht von Max Göke
Mit sechs Jahren begann ich im Verein Rad zu fahren. Heute bin ich 27. Neben anfänglichen Mountainbikerennen in der Jugend, einer kurzen Phase als Jugendstraßenfahrer konzentrierte ich mich später eher auf Alpentouren und Marathons, bevor ich seit über fünf Jahren meinen Fokus fast uneingeschränkt auf Lizenzrennen Straße setze. Man kann also davon ausgehen, dass ich mich in der Radsportszene gut auskenne und in vielen Sparten bereits unterwegs war.
Was im Leben eines Radsportlers nämlich auch nicht fehlen darf sind die Teilnahmen an den großen Klassikerrennen des Straßenrennsports. Einerseits als Zuschauer, andererseits als Teilnehmer bei den entsprechenden Jedermannveranstaltungen, bei denen man meist die gleiche Strecke wie die Profis fahren kann und so ein paar Eindrücke zu sammeln vermag. Die Jedermannveranstaltung des Fleche Wallonne, von Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Flandernrundfahrt habe ich in meiner Karriere bereits befahren. Was hierbei definitiv noch gefehlt hat ist der Trip in die „Hölle des Nordens“, auch bekannt als Paris-Roubaix.
Paris-Roubaix gilt im Profiradsport neben der Flandernrundfahrt als die Königin der Klassiker. Kaum vorstellbar, wo das komplette Rennen so gut wie keinen Höhenmeter erklimmt, dachte ich bei mir. Nur zu gut, dass der RSC eine Tour anbot, bei der wir Samstags die Strecke der Profis fahren konnten (172 km und 28 Pavees, was 55 km Kopfsteinpflaster entspricht) und Sonntags unter anderem im legendären Wald von Arenberg den Besten der Besten unserer Sparte beim Leiden von Angesicht zu Angesicht zugucken konnte. Ich meldete mich sofort an, um auch hier meinen Horizont zu erweitern und am eigenen Leib zu spüren, welche Qualen und welches Leid die berühmtberüchtigten Pavees hervorrufen. So machte sich eine Gruppe von vier Personen freitags abends auf nach Lille, wo wir übernachteten. Neben meiner Wenigkeit waren Martin Reis als Organisator, Paolo Ferrara und Fynn Brestel vom Avia racing team mit dabei. Martin, Fynn und ich nahmen die große Runde in Angriff, während Paolo eine kürzere Distanz wählte.
Da es keine Rundfahrt ist mussten wir morgens um 5:00 Uhr mit einem Shuttleservice zwei Stunden gen Süden fahren, wo beim ersten Pavee der Strecke unser Start war. Während wir bei bestem Wetter nach drei Stunden Schlaf um 7:00 Uhr in Radkleidung ungefähr 30 Minuten auf unsere Räder warteten, war ich bereits froh, dass wir kein Klassikerwetter hatten. Drei Grad und Dauerregen hätten mir den Tag vermiest dachte ich. Zudem sind gute Bedingungen für die Erstteilnahme vielleicht auch nicht übel.
Als es endlich losging waren Fynn Brestel vom avia racing team und ich voll motiviert. Martin Reis war etwas verhaltener, was wohl daran lag, dass er bereits zum zweiten Mal teilnahm und wusste was auf uns zukommt. So donnerten wir die ersten Pavees völlig aufgedreht und gut gelaunt mit über dreißig Sachen und einem Grinsen im Gesicht. Dieser Zustand hielt an, wenngleich er abflachte. Doch ein Zwischenziel kam immer näher: Der Wald von Arenberg. Früher berühmt für den Kohleabbau gilt Arenberg heute als der Ort, in dem meist eine erste Entscheidung beim Rennen Paris-Roubaix fällt. 2400 Meter lang zieht sich die Kopfsteinpflasterpassage wie eine gerade Linie durch den Wald. Die Qualität des Pflasters ist kaum zu beschreiben. Etliche Höhenunterschiede und Steine, welche mit Kanten in die verschiedensten Richtungen zeigen sind die Charakteristika. Wer von den Mayenern noch die Kopfsteinpflasterstraße am Ostbahnhof kennt wird sich denken, schlimmer kann es kaum werden. Von wegen! Dagegen war es am Ostbahnhof echt erholsam und gut gepflegt.
Seit dem Wald von Arenberg hatte ich mit Schmerzen zu kämpfen. Neben schmerzenden Waden, Händen und Armen wurde mein Empfinden am Gesäß immer schlimmer. Das blöde daran: wir hatten ungefähr erst die Hälfte. Es wurde immer schlimmer. Finger waren geschwollen, der Hintern tat so weh, dass man lediglich im Stehen fahren konnte und die Furcht vor den kommenden Pavees stieg und stieg. Doch wir kämpften uns ins Ziel und erreichten trotz der Qualen um ungefähr 17 Uhr das Velodrom in Roubaix, wo wir uns erstmals eine Portion Fritten gönnten.
Das für mich interessante hierbei ist der Aspekt, dass einen nicht die Kondition schafft, sondern die Schmerzen, die man in allen Gliedmaßen spürt. Das Rennen wird im Kopf entschieden, dachte ich bei mir. Der Schmerzunempfindlichste ist hier ganz klar im Vorteil! Wir ließen die Eindrücke bei einem gemütlichen Abendessen und dem ein oder anderen französischen Bier sacken um am nächsten Tag bei den Profis entspannt am Rand zu stehen und ihnen laut „Allee, Allee“ zuzurufen. Es bleibt lediglich Martin ganz viel Dank für die tolle Organisation auszusprechen.
Erlebnisbericht von Julian Biefang
Jetzt, wo ich erneut im Flieger nach Südafrika sitze und die kommenden zwölf Stunden rumbringen muss, finde ich auch endlich die Zeit meinen vergangenen (und ersten) Südafrika Besuch Revue passieren zu lassen und darüber einen kleinen Bericht zu schreiben J. Da ich kein sonderlich guter Schreiberling bin möchte ich keine zu großen Erwartungen schüren, gebe aber mein bestes und hoffe es gefällt euch.
Wie bereits in den vergangenen Jahren stand für mich im Januar/Februar ein Trainingslager im warmen auf dem Programm. Dank der Einladung meines guten Freunds und Südafrikaners Erik Kleinhans, Fahrer des Canyon Topeak Factory Racing Profi Teams, hatte ich zum ersten mal die Möglichkeit mich auch für ein ziemlich wetterstabiles Trainingslager zu entscheiden – wie wir alle wissen, ist das auf Mallorca leider nicht so ganz der Fall J - und habe diese dankend angenommen und genutzt. Somit hieß es dann für mich am 13. Januar ab in den Flieger und in Richtung Kapstadt (Südafrika). Am Flughafen hat mich Erik dann in Empfang genommen und wir sind von dort aus zu ihm und ins Mountainbike Eldorado Stellenbosch gefahren – und ja, es ist wirklich der Wahnsinn… was ich sicher noch des Öfteren irgendwo unterbringen werden.
Erste Woche:
In den ersten Tagen hatten wir eine sehr schöne Trainingsgruppe mit unter anderem Karl Platt, Tim Böhme, Erik Kleinhans und ein paar Locals, was die Stunden auf dem Rad sehr angenehm gemacht hat. Wir waren jeden Tage 3-5 Stunden auf den Trails rund um Stellenbosch unterwegs und haben die Abende mit, für Südafrika typisch, einem guten Braai (BBQ) und Rotwein ausklingen lassen. Alles in allem war das ein wunderbarer Start ins Trainingslager und ein perfekter Start in die Zeit in Südafrika.
Den Zeitpunkt meines Trainingslagers habe ich mir aber natürlich gezielt ausgesucht, da an dem ersten Wochenende auch das einzige Rennen der UCI Marathon World Series in Südafrika auf dem Plan stand, welches beim Attakwas Extreme (das härteste Eintagesrennen in Südafrika) ausgefahren wird. Die UCI World Series Marathons, wovon es ca. 20 Stück auf der ganzen Welt gibt, zählen zu den Qualifikationsrennen für die Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften. Zwei Tage vor dem Rennen haben wir uns dann auf den Weg nach Outshorn gemacht und unterwegs an sämtlichen Farm Shops gehalten, sowie eine Nacht Zwischenstopp in Mosel Bay eingelegt (absolut eine Reise wert).
UCI World Series Attakwas Extreme:
Wie bereits erwähnt, zählt das Attakwas Extreme zum härtesten Eintagesrennen in Südafrika, was sämtliche Top Südafrikanier, aber auch internationale Fahrer (natürlich auch durch den UCI Status) an den Start zieht. Generell macht die Hitze und Trockenheit in dieser Jahreszeit das Rennen, neben der sehr fordernden Strecke, das Rennen zu dem was es ist – dieses Jahr war aber alles anders, was mir definitiv entgegenkam. Beim Attakwas Extreme gilt es außerdem 122km und 2700hm auf anspruchsvollem Gelände zu bewältigen.
Wie in Südafrika typisch, fiel um 7:30 Uhr der Startschuss und das Rennen wurde von den Fahrern direkt scharf begonnen. Am Ersten Anstieg konnte ich die Spitzengruppe noch halten, musste mich dann aber ziemlich schnell zügeln, da ich großen Respekt vor der Distanz und auch vor dem von mir gewählten Material hatte – ich war der einzige mit einem nicht vollgefedertem (Hardtail) Mountainbike.
Nach ca. 25km habe ich mich in einer guten Gruppe um Position 15 wiedergefunden, musste dann aber aufgrund eines Defekts stoppen und mich von dort an für eine Weile alleine durchkämpfen. Im Mittleren Teil des Rennens, durchs Attakwas Gebiet, habe ich einige Zeit verloren und war kurz davor das Rennen frühzeitig zu beenden – ich denke ich habe hier zwischenzeitlich auf Position 30-35 gelegen. Glücklicherweise begann es ab km 70 an zu regnen, was mir persönlich sehr entgegenkommt und meine Motivation extrem gestärkt hat. Die letzten 40km des Rennens führte dann überwiegend auf sehr welligen „Gravel/Dirt“ Roads bis ins Ziel, was auch nach meinem Geschmack war. Hier habe ich nochmal alles mobilisiert und bin in einem extremen Tempo an allen vor mir liegenden Fahrern und Gruppen vorbeigefahren und habe mich bis ins Ziel auf Position 11 nach vorne gekämpft und das Rennen nach 5 Stunden und 38 Minuten beendet.
Der 11 Platz bedeutete für mich somit bereits sehr früh in der Saison die Qualifikation für die UCI Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften, welche im September stattfinden.
Zweite Woche:
In der zweiten Woche standen dann weitere Grundlagenausfahrten auf dem Programm, welche wir in den unterschiedlichsten „Trail-Parks“ rund um Stellenbosch abgehalten haben. Hierunter zählen die Parks in Boschendal, Jonkershoek, Botellary Hills und viele mehr. Um Zutritt in die Parks zu erhalten muss eine kleine Gebühr bezahlt werden, welche für die Trail pflege verwendet wird, was man auch merkt – in jedem der Parks findet man 40 – 70km Singletrail-Paradies vom feinsten.
Am Ende der zweiten Woche stand auch noch ein weiteres Eintagesrennen über 125km und 2000hm auf dem Plan, welches auf teilen der Cape Epic Strecke 2018 ausgetragen wurde. Leider habe ich mich bei dem Rennen nicht gut gefühlt und nach 65km aufgegeben – sicherlich noch die Müdigkeit vom Rennen am Wochenende zuvor und dem Trainingslager.
Dritte Woche:
In der dritten Woche kam das Canyon Topeak Factory Racing Team zum Trainingslager nach Stellenbosch, welches ich von Canyon Seite aus betreut habe und mit den Jungs das neue Setup für die kommende Saison getestet und abgestimmt habe. Hier haben wir einige Trainingseinheiten absolviert, ein Fotoshooting gemacht und eine gute Zeit miteinander verbracht.
Viert Woche (spontane Verlängerung):
In der vierten Woche hatte ich die spontane Möglichkeit das siebentägige UCI S2 Etappenrennen Trans Cape zu fahren, welches auf der ehemaligen Cape Epic Route von Kysna nach Franshoek führte und 750km / 10.500hm bereithielt. Generell war das Rennen nicht geplant und ich bin spontan eingesprungen, nachdem ich von einem französischen Fahrer gefragt wurde ob ich mit ihm gemeinsam starten will – das war ein absoluter „no brainer“.
UCI Trans Cape:
Wie bereits geschrieben, sollte uns die Trans Cape Route auf sieben Etappen entlang der bekannten Garden Route von Kysna nach Franschhoek führen und dabei 750km und 10.500 Höhenmeter bereithalten. Bei der Trans Cape handelt es sich um ein Etappenrennen, welches im Team (bestehend aus zwei Fahrern) gefahren wird, welche im Ziel maximal 2 Minuten Differenz aufweisen dürfen, wodurch man das Rennen meist gemeinsam bestreitet wird. Bei der Trans Cape handelt es sich außerdem um ein Rennen wo die Teams in einer Zeltstadt und jeweils einem eigenen Zelt pro Team untergebracht sind.
Um von Stellenbosch zum ca. 500km entfernten Knysna zu kommen, haben wir uns für eine ca. achtstündige Busfahrt entschieden… was sich in Afrika als ganz schönes Abenteuer herausgestellt hat. In Knysna angekommen haben wir am Vortag noch eine Vorbelastung im Garden Route Trail Park gemacht, was der absolute Wahnsinn war. Auch dieser Park zeichnete sich durch sein pures Wegenetz an Singletrails aus.
Stage 1:
Die erste Etappe führte uns in 71 Kilometer und ca. 1350 Höhenmeter von Knysna nach Wilderness. Da ich vom Riders-Meeting wusste, dass es nach bereits 3km eine Engstelle gibt habe ich das Rennen direkt sehr schnell eröffnet und bin von Beginn an Vollgas gefahren – war dann zum Glück auch als erster durch diese Stelle durch J. Am ersten Anstieg haben die UCI Teams dann direkt ein ordentliches Tempo an den Tag gelegt und zwei Teams konnten sich leicht absetzen. Knapp dahinter bildeten wir eine halbwegs laufende Gruppe zur Verfolgung. Generell verlief der weitere Etappenverlauf relativ unspektakulär und wir sind an Position 3 – 4 liegend in Richtung Ziel gedonnert, wo es dann auf einen Zielsprint um den letzten Podiumsplatz ging. Leider war mein Teamkollege hier an vierter Stelle, wodurch wir in der Teamwertung auch als vierter gelistet wurden.
Nach der Etappe gab es dann ein wirklich sehr gutes Mittagessen und am Abend ein hervorragendes Abendessen. Generell war das über die gesamten sieben Tage der Fall und hier können sich einige andere Etappenrennen eine ordentliche Scheibe von abschneiden. Für das Wohl der Fahrer war also immer bestens gesorgt.
Stage 2:
Die zweite Etappe führte dann von Wilderness nach Mossel Bay und wies 86 km und 1900 Höhenmeter auf. Hier konnten wir uns gleich von Beginn an der Spitze halten und die erste Hälfte des Rennens mit den führenden die Spitzengruppe bilden. Zur Hälfte der Etappe hat mein Partner dann kurz Probleme gehabt, was uns ein Loch zu den führenden gebracht hat. Wir haben aber weiter Vollgas gegeben und einen großen Vorsprung auf die drittplatzierten bis zum Ziel herausfahren können. Hier übernahmen wir dann auch mit drei Minuten Vorsprung den zweiten Platz in der Gesamtwertung.
Stage 3:
Am dritten Tag der Trans Cape führte die Strecke von Hartenbos nach Riversdale und bekam den Namen „The Roller Coaster Stage“. Insgesamt galt es hier 102 km und 1600 hm zu verdauen. Generell war der Etappenstart relativ entspannt und wir sind in einer größeren Gruppe über die ersten Wellen gedonnert bevor es nach ca. 20 km in den ersten Single Trail ging, welcher gleich in einen steilen Anstieg führte. Hier hatte mein Partner zu Beginn wieder größere Probleme dem Tempo der Spitze zu folgen, was uns ein kleines Loch brachte. Glücklicherweise waren wir beide die stärksten in den Abfahrten und konnten die beiden Teams in einem Singletrail wieder einholen. Der Rest der Etappe führte dann auf eher breiten Schotterwegen, gespickt mit einigen steilen Wellen, bis zum Ziel. Hier arbeiteten wir alle super zusammen und fuhren gemeinsam in Richtung Ziel. Leider war der letzte Kilometer nicht gut ausgeschildert, wodurch ich den Sprint um den Sieg etwas zu früh begonnen hatte und es für uns am Ende nur zu Platz drei reichte., was weiterhin den zweiten Platz in der Gesamtwertung bedeutete.
Alles in allem war ich mit dem Tag aber sehr zufrieden, da ich seit dem Vortag unter stärkeren Magenschmerzen litt, was ich heute auf ein bereits drei Jahre abgelaufenes Geld zurückführen kann… Die Magenkrämpfe haben mich dann aber noch bis zur fünften Etappe begleitet.
Stage 4:
Am vierten Tag fuhren wir dann von Riversdale nach Swellendam und hatten 106 km und 1005 Höhenmeter vor uns. Außerdem kam am vierten Tag der ersehnte Regen, was uns Europäer sehr entgegenkam. Generell zählt der vierte Tag rückblickend zum schönsten Tag der gesamten Tour, denn hier hatten wir, neben dem Regen, den meisten Anteil an Single Trails und alles was ein ordentliches Mountainbike Rennen benötigt.
Gleich zu Beginn haben sich die drei führenden Teams wieder abgesetzt und wir sind gemeinsam die ersten 60km gefahren. Hier haben wir wieder gut harmoniert und jeder hat seinen Anteil geleistet. Im Anstieg des Tages musste ich meinen Magenbeschwerden dann Tribut zollen und die Gruppe leider ziehen lassen. Mein Teampartner ist danach gefahren wie verrückt und hat viel Arbeit im Wind verrichtet, sodass ich mich etwas erholen konnte. Generell kamen wir mit einem Rückstand von ca. 9 Minuten auf die führenden und 5 Minuten auf die zweitplatzierten ins Ziel, was uns am Ende des vierten Tages auf den dritten Platz in der Gesamtwertung befördert hat – mit nur 2:30 Minuten hinter dem zweiten Platz und somit noch alles offen.
Stage 5:
Der fünfte Tag führte uns auf 99 km und 1200 Höhenmeter von Swellendam nach Greyton führen. Für den Tag waren Temperaturen über 40 Grad vorhergesagt, wodurch der Start auf 6 Uhr – ja genau, 6 Uhr – vorverlegt wurde. Pünktlich fiel dann der Startschuss und das Fahrerfeld machte sich gemeinsam auf den Weg. Da der Beginn der Etappe nicht sonderlich schwer und nur mit ein paar kleineren Wellen auf breiten „Gravel“ Roads gespickt war, blieb bis Kilometer 35-40 eine größere Gruppe zusammen. Leider hat sich einer der Farmer und das Markierungsschild bereits entfernt, da er einen Tag zuvor mit dem Rennen gerechnet hat. Somit kam es wie es kommen musste und die gesamte Gruppe, bestehend aus ca. 20 Teams (inkl. aller UCI Teams) verfuhr sich und es dauerte ca. 15 Kilometer bis wir es bemerkten. Zu allem Übel wurde der Fahrer des Führungsmotorrads dann auch noch von einer Biene gestochen, gegen welche er hoch allergisch ist. Nachdem er versorgt war fuhr die Gruppe geschlossen in Richtung erster Verpflegungszone wo bereits die UCI Kommissare auf uns warteten um mit uns das weitere Vorgehen zu besprechen. Gemeinsam entschieden sich alle UCI Teams das Rennen zu neutralisieren und das gesamte Preisgeld der Etappe an eine Südafrikanische Foundation zu spenden. Somit fuhren wir die restlichen 3 Stunden relativ entspannt in Richtung Ziel, was bei den heißen Temperaturen auch wirklich angenehm war J - es war trotzdem ein 5 ½ Stunden Tag im Sattel.
Stage 6:
Die vorletzte Etappe führte uns dann von Greyton nach Houwhoek und hielt diesmal 74 km und 1050 Höhenmeter für uns bereit. Direkt zum Beginn der Etappe ging es in den schwierigsten Anstieg des Tages und die drei führenden Teams hatten sich erneut absetzen können. Leider war mein Partner in der darauffolgenden Abfahrt nicht ganz bei der Sache und handelte sich einen Reifendefekt ein, womit unser schwierigster Tag begann. Nachdem sogenannte Reifenplugs (um das Loch zu schließen) nicht half nutzen wir den ersten Schlauch, welcher nicht der letzte sein sollte. Nachdem wir den Defekt beheben konnten starteten wir eine starke aufholjagt und waren zur Hälfte der Etappe fast zur Verfolgergruppe aufgeschlossen, hatten dann aber erneut einen platten Reifen. Nachdem wir auch diesen beheben konnten ging auch dieser Schlauch nach ca. weiteren fünf Kilometer kaputt und wir mussten einen dritten Schlauch einziehen – insgesamt benötigten wir drei bis vier Schläuche und 8 co2 Kartuschen. Heute vermute ich, dass etwas an der Felge meines Partners defekt war und diese die Schläuche nach einer Zeit auch beschädigte.
Alles in allem war das für uns ein sehr schlechter Tag, kamen weit hinter den führenden ins Ziel und verloren wertvolle Zeit. Insgesamt haben wir ca. 45 Minuten auf die führenden und 40 Minuten auf die damit zweit Platzierten in der Gesamtwertung. Auf den vierten Platz konnten wir noch einen Vorsprung von 13 Minuten retten, wodurch uns klar war, dass wir auf der siebten und letzten Etappe keine Chance mehr auf den zweiten Platz hatten, den dritten aber unbedingt verteidigen wollten.
Stage 7:
Die siebte und letzte Etappe führte uns dann von Houwhoek auf 73 km und 1850 Höhenmeter von nach Franschhoek. Am siebten und letzten Tag wollte ich nochmal zeigen, dass wir insgesamt auch für den zweiten Platz in der Gesamtwertung gut gewesen wären – ohne das ganze Pech am Vortag. Da ich mich am Morgen gut gefühlt habe, habe ich mich dann auch für den Renn-Einteiler entschieden, was mir selbst signalisiert schnell fahren zu wollen.
So war es dann auch. Gleich vom Start weg haben die drei führenden Teams wieder voll am Gashahn gezogen und sind der Meute entkommen. Nach ca. acht Kilometer sind die Norweger (die zweitplatzierten der Gesamtwertung) dem hohen Tempo nicht mehr gerecht geworden und wir sind mit den führenden davongefahren. Die ersten 30 Kilometer war ein Singletrail-Paradies, wodurch ich diese extrem genießen konnte. Am zweiten Berg nach der ersten Verpflegungsstelle konnte ich das Tempo der führenden nicht mehr ganz folgen und wir mussten eine kurze Lücke lassen, hatten diese aber dauerhaft vor Augen. Den Rest der Etappe sind wir dann mit vollem Herzblut gefahren und hatten den Etappensieg immer vor Augen. Als es dann in den letzten Anstieg, den bekannten Franschhoek-Pass ging, haben wir nochmal alles versucht, konnten die letzten paar Sekunden aber leider nicht mehr auffahren. Nachdem der Pass erklommen war, ging es dann in eine lange Abfahrt in Richtung Ziel welches wir als zweitplatzierte erreichten. Am letzten Tag haben wir nochmal fast 20 Minuten auf die Norweger herausfahren können, konnten die am Tag zuvor verlorene Zeit aber nicht aufholen.
Abschluss:
Alles in allem waren es hervorragende vier Wochen in einem wunderbaren Land, mit wunderbaren Menschen und absolut fantastischen Trails. Insgeheim habe ich mich auch ziemlich in Südafrika und vor allem die Ecke Stellenbosch verliebt und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Sportlich bin ich mit den vergangenen vier Wochen natürlich auch extrem zufrieden und durch das Training eine gute Basis für die neue Saison gelegt. Durch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft und die eingefahrenen XC Weltranglistenpunkte, die mir erlauben World Cup zu fahren, habe ich natürlich auch einige, sportlich sehr hohe, Highlights für dieses Jahr vor mir für die ich hart arbeiten will.
Greetz und eine gute Zeit.
(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Deidre Cloete)